Meine Gastschwester Adele und bezahlte Gastfamilie in Kanada

Der Beginn des zweiten Semesters brachte auch einen traurigen Abschied mit sich! Vielleicht habt ihr es schon auf meinem Instgramaccount gesehen. (An dieser Stelle ein bisschen Schleichwerbung: @x_.pauli._x !)


Adele kommt aus Italien und war erstmal "nur" eine Freundin, welche mit mir zur John McCrae secondary school ging. Ihre Gastfamilie war echt super und in den ersten fünf Monaten gab es überhaupt keine Probleme. 

Am 10. Januar fing sie plötzlich an über überraschende Problem mit ihrem Gastvater zu erzählen. Erstmal klang alles noch nicht so dramatisch und ich war im festen Glauben, dass sich die Probleme mit einem Gespräch wieder lösen würden.

Adele ging also Nachhause und versprach uns auf dem Laufenden zu halten. Gegen sechs Uhr schrieb sie mir ohne es genauer so erläutern, dass sie ihre Gastfamilie wechseln muss. Weil meine Familie schon einmal zwei Austauschschüler gleichzeitig hatte, überlegte sie, ob ich nicht meine Gastmutter fragen könnte. Dies habe auch ich auch sofort gemacht, so dass es von ihrer ersten Nachrricht zwei Stunden dauerte bis wir bei ihr vor der Tür standen.
Das Ganze ist ihre Angelegenheit und da ich selber nicht alles weiß, möchte ich auf die Gründe nicht genauer eingehen.

Im Endeffekt habe ich mit ihr als meine Gastschwester bis zum Ende ihres Auslandsjahres 20 wundervolle Tage verbracht. Wir haben uns super verstanden und konnte dadurch, dass ich sie schon vorher kannte echt eine enge Beziehung aufbauen. Umso trauriger war ich als wir am 01. Februar Abschied nehmen mussten.

Der Gastfamilienwechsel zeigt leider auch die Schattenseite der bezahlten Gastfamilie in Kanada. Leider muss ich mir selber eingestehen, auch wenn ich zu Beginn um so überzeugter von diesem Konzept war, dass eben alles seine Vor-und Nachteile hat.

Einmal war es für mich echt schockierend, als ich eine Frau traf die selbst schonmal (aber in England) Austauschschüler und Schülerinnen aufgenommen hat. Das komplette Gespräch lief ihrerseits nur darauf hinaus, was für schönes Geld sie doch verdient habe.

Leider gibt es diese Situationen in Kanada auch. Definitv kann ich sagen, dass wie in Adeles Fall ein Gastfamilienwechsel nicht immer damit zutun hat. Manchmal gibt es einfach zwischenmenschliche Probleme für die entweder beide oder keine Seite(n) so richtig etwas kann.

Gerade an den Austauschschülern an meiner Schule merkte man es sehr extrem: ein Austauschschüler kannten seine Familie schon vorher und ist deshalb sehr zufrieden, eine Person war unglücklich, der Rest hatte seine Familie schon gewechselt und mich die offensichtlich und zum Glück ein wahnsinniges gutes Los mit ihrem Familienmatch gezogen hat.

Die Verantwortung sehe ich in diesem Fall definitiv bei der Canada Homestay Organisation (die ganz nebenbei auch bezahlt wird). Gerade durch diese Überflutung an Austauschschülern, wird es irgendwann schwierig geeignete Gastfamilien zu finden, die wirklich mit einer guten Intention an die Sache ran gehen. Dann ist es eben doch leichter eine Familie anzunehmen, bei der man ganz offensichtlich (wie im Fall einer spanischen Austauschschülerin sieht), dass es nicht um die Freude am weitergeben der eigenen Kultur geht.

Ich habe mit Schülern geredet, die bereits gewechselt haben und alle haben dennoch gesagt, dass sie nachdem sie den Wechsel hinter sich hatten doch froh sind diesen mitgemacht zu haben. Denn auch wenn es in dem Moment keine schöne Erfahrung war, hat es sie noch stärker und reifer gemacht. Denn bei allen klappte es mit der zweiten Gastfamilie definitiv super!

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